Walkaway- ein Inititiationsritual vom Jugendlichen zum Erwachsenen
Was verstehen wir unter dem Begriff „Walkaway“?
● Geh deinen Weg-
● Geh deinen Weg zu dir selbst –
● Geh deinen Weg in dein Herz
Was bedeutet Initiation für Jugendliche?
Initiation ist ein Prozess, in dem Jugendliche bereit gemacht werden für den bewussten Übergang in eine neue Lebensphase. Dies bedeutet eine Einführung der Jugendlichen in die soziale Gemeinschaft von Erwachsenen.
In der Auseinandersetzung mit sich selbst lernen sich die Jugendlichen besser kennen. Dabei geht es um Bewusstwerdung des eigenen Potenzials. Dieser Prozess erfordert Mut in die Tiefen des Unterbewusstseins vorzudringen, sich seinen Ängsten und oft tief verborgenen Verletzungen zu stellen. Es lohnt sich aber: denn dort warten die wahren Schätze, die entdeckt werden wollen, um innerlich zu reifen und Verantwortung für sich selbst tragen zu können. Dadurch können die Jugendlichen einen würdigen Platz im Kreise der Erwachsenen finden . Es ist ein Weg, der in Lebensübergängen die Richtung weist; ein Weg, etwas Altes hinter sich zu lassen, um Platz für Neues zu schaffen.
Das schaffen Jugendliche meist nicht alleine machen. Sie brauchen eine Einführung in die Welt der Erwachsenen. Dieser intensive Prozess wird von erfahrenen, speziell dafür ausgebildeten Menschen begleitet.
Die Natur bietet sich dabei als hervorragende Lehrmeisterin an.
Ein Dank an alle Lehrer/-innen, von denen wir dieses wertvolle Ritual lernen durften.
Christian & Ursula ( Begleitung Walk a Way )
Tatiana ( Host & Co-Assistenz)
Nächster Termin:
Walkaway für Jugendliche von 13- 16 Jahren:
Donnerstag, 27.6. – Sonntag, 30.6.2024
Info Abend : 13.3.3024 um 19 Uhr ( online oder Präsenz)
____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Walk a Way 2023 – Erfahrungen und Feedback
Sechs mutige Jugendliche entschieden sich im Juli 2023, ganz bewusst einen ersten Schritt in Richtung Erwachsen sein zu machen.
Treffpunkt war der Biohof Same. Nach einem gemeinsamen Mittagessen mit den Eltern und den Begleitern verabschiedeten sich die Jugendlichen rituell von ihren Eltern, um ein Stück ihres Weges alleine zu gehen.
24 Stunden fastend und alleine in der Wildnis war das Ziel dieser 4-tägigen Reise zu sich selbst. In der zweitägigen Vorbereitungszeit setzten sich die Jugendlichen mit folgenden Fragen auseinander:
Wo komme ich her?
Wer bin ich?
Wo gehe ich hin?
Mit Hilfe von Naturgängen und Gesprächsrunden im Kreis kamen sich die jungen Menschen selber näher und lernten sich ein Stück besser kennen.
Mit der Frage „Wer will ich sein, wenn ich von der Auszeit zurückkomme?“ formulierte jeder seinen eigenen Absichtssatz für draußen in der Wildnis.
Bin ich bereit für dieses Abenteuer? Bin ich bereit für diese Veränderung?
Stolz und glücklich kehrten die jungen Menschen am 4.Tag in der Früh von ihrer Abenteuerreise zum Biohof zurück. Dort wurden sie von Ihren Eltern herzlich empfangen. Im Kreis erzählten die Zurückgekehrten ihre Erlebnisse von der Wildnis. Die Eltern würdigten und bestärkten stolz die Geschichten ihrer herangewachsenen Jugendlichen und feierten mit ihnen den mutigen Schritt.
„Die Natur gibt jeder Stimme der Seele eine Antwort.“ Wolfgang Menzl
Feedback der Jugendlichen und der Eltern
Sebastian: Ich bin mutiger geworden. Es hat Spaß gemacht. Ich habe fast keine Angst mehr im Dunkeln (vorher richtige Angst). Ich weiß jetzt, dass ich 1 Tag ohne Essen auch auskomme. Nach den 24 Stunden wollte ich nur noch laaange duschen.
Danke an dich und Christian, dass ich das machen konnte.
Sebastians Mama: Ich möchte mich bedanken für die Möglichkeit, dass Sebastian an diesem Walkaway teilnehmen konnte. Er ist insgesamt gewachsen, sehr zum Positiven.
Beim Verabschiedungsritual ist es mir nicht so gut gegangen. Es fiel mir schwer, ihn loszulassen… (eine solche Situation hatte ich vorher ja noch nie). Aber je länger er nicht da war, desto leichter fiel es mir.
Von Samstag auf Sonntag hatte ich nicht so viel Schlaf… war sehr unruhig, wie es Sebastian wohl da draußen geht…
Meine Gedanken/Gefühle/ beim Geschichte erzählen:
* bin überrascht, dass er fremden Personen seine Mobbinggeschichte erzählt hat
* bin mächtig stolz, dass er es durchgezogen hat, obwohl er Angst vor der Dunkelheit hat
* bin stolz, seine Mama sein zu dürfen
Aaron:
Es war ein tolles Erlebnis in der Natur zu sein und es hat auch viel Überwindung gekostet. Würde es wieder machen.
Aarons Mama
Stolz und glücklich bin ich über die Tatsache, dass sich mein Sohn so klar für diese Erfahrung entschieden hat. Und mein größter Respekt gilt allen Jugendlichen…. sich so tief auf sich einzulassen…..